Einweichen, Fermentieren, Keimen & Trocknen – Methoden der Traditionellen Ernährung kurz erklärt

Wer sich nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit traditionell ernährt, sondern vor allem der Gesundheit zuliebe, der hat ein wenig mehr Aufwand beim täglichen Kochen. Dies liegt an vier Methoden der Traditionellen Ernährung, die sich auch in einer modernen Küche einfach umsetzen lassen. Warum sich Einweichen, Fermentieren, Keimen und Trocknen für die Gesundheit lohnen, darum geht es in diesem kurzen Beitrag!

Einweichen

Vollkorngetreide und -hülsenfrüchte werden bekömmlicher, wenn sie vor dem Kochen (am besten mit etwas Salz) mehrere Stunden eingeweicht und dann in frischem Wasser aufgesetzt werden. Denn beim Einweichen lösen sich sogenannte Antinährstoffe wie die leicht giftige Phytinsäure. Umso weniger Phytinsäure, umso besser nehmen wir die Nährstoffe auf. Reis wird in Indien traditionell eine halbe Stunde bis zu einem halben Tag eingeweicht, was unter anderem den Arsengehalt verringert.

Fermentieren

Einen Schritt weiter als das Einweichen geht das Fermentieren. Bei diesem Prozess, der einen Tag oder sogar mehrere Wochen dauern kann, wird das Lebensmittel mithilfe von Bakterien „vorverdaut“. Es werden nicht nur Antinährstoffe abgebaut, sondern sogar zusätzliche Nährstoffe verfügbar! Berühmte Beispiele für Fermente sind Sauerteigbrot, Sauerkraut, Bier oder Wein.

Keimen

Dieser Prozess ist ebenfalls eine Fortführung des Einweichens, aber in eine andere Richtung als das Fermentieren. Hierbei werden eingeweichte Körner, Hülsenfrüchte oder Samen abgegossen und mehrere Tage in einem bedeckten Sieb gelassen. Sie müssen mindestens einmal täglich mit Wasser gespült werden, bis die Keime lang genug sind. Durch das Keimen verändert sich das Lebensmittel grundlegend – aus stärkehaltigem, lagerfähigem Getreide wird ein frisches, Vitamin-C-haltiges Gemüse! Keimen zu lernen ist deshalb die perfekte Kriesenvorsorge 😉

Trocknen

Die Haltbarmachung von Lebensmittel durch Einkochen oder Einfrieren ist relativ modern. Früher erfolgte dies häufig über das Trocknen und Dörren. (Wild-)kräuter, Suppengemüse, Apfelspalten – besonders interessant ist dies für Gartenbesitzer. Aber auch trockenes Brot ist für Menschen mit empfindlichem Magen bekömmlicher als frisches! Eine Weiterführung des Trocknens ist das Rösten. Dies kann die Verträglichkeit von Getreide verbessern, wie ich hier ausführlicher beschrieben habe.

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Wie durch diese vier Methoden Getreide verträglicher wird, ist hier beschrieben. Über das Keimen von Getreide gibt es hier eine ausführliche Recherche. Eine weitere Methoden der Traditionellen Ernährung ist übrigens das Räuchern. Dies lässt sich aber leider nicht so einfach in einer modernen Küche umsetzen. Zudem gibt es so viele spannende Informationen dazu, dass es sich irgendwann mal lohnt, einen eigenen Beitrag dazu zu schreiben!

Sieht eure Küche auch so aus? Oder schafft ihr trotz traditionellem Kochen einen minimalistischen Look? 😄

Bilder: Canva & Pixabay

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2 Kommentare

  1. Bezogen auf das letzte Bild: Mit individuell ausreichender Erfahrung ( bei mir mind. 10 Jahre ) geht es bei entsprechender Küche aus meiner Sicht auch minimalistisch.

    Bei mir aktuell vor allem Trocknen und Rösten, parallel zu Wasser filtern, kochen und damit aufgießen. 🙂

    LG Daniel

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